Exkursion Zementwerk Deuna
20. April 2024 – Exkursion zum Zementwerk Deuna
Wir hatten es schon längere Zeit auf dem Plan, dieses Werk, das vielen noch vom Namen her aus DDR-Zeiten ein Begriff war, zu besuchen. Und so haben wir uns, 32 Mitglieder unseres Bergmannsvereins, mit Brauer Reisen auf den Weg nach Deuna im Eichsfeld gemacht.
Wie schon die Vortage auch, regnete es früh am Morgen, aber als wir kurz vor 9 Uhr das Werk von weitem sahen, kam die Sonne raus und die sollte uns dann den restlichen Tag begleiten.
Elisabeth Siebert, für Öffentlichkeitsarbeit zuständig, nimmt uns im Bus in Empfang und wir gehen mit in die Kantine. Dort erwartet uns der Werkleiter Dr. Thomas Günther, der uns in einem Vortrag die Geschichte des Werkes aufzeigt und in die heutigen Produktionsabläufe Einblicke gibt.
Auch wagt er einen kleinen Ausblick in die Zukunft. Wir erfuhren, dass damals aus Kapazitätsgründen die großen Zementwerke in Jena, Halle und Bad Berka nicht ausreichten, um den hohen Bedarf im Wohnungsbau decken zu können und so fiel die Entscheidung, ein neues Werk auf der grünen Wiese zu bauen.
Weitreichende Rohmaterialvorkommen, direkter Bahnanschluss und viele Arbeitskräfte sprachen dafür.
Ab 1965 begannen Planung und Aufbau im damals wenig industrialisiertem Eichsfeld; 1975 wurde es in Betrieb genommen.
Die Dyckerhoff AG kaufte das Werk 1990. Es entwickelte sich rasant weiter und 190 Mitarbeiter stellen heute 14 verschiedene Sorten Zement her.
Verladen und befördert werden die Produkte zu 60 % mit Güterzügen, die Abnehmer in Deutschland und Dänemark erreichen.
Nun gegen 10.30 beginnt die Rundfahrt durch das Werk und diese wird gut zwei Stunden dauern.
Zuerst geht es hinauf zum Kalksteintagebau, der in der vorletzten Eiszeit entstanden ist. Mit weitem Blick schweifend liegt vor uns ein riesiges Loch mit großen Arbeitsmaschinen, die den Abbau und den Transport erledigen.
Auch die Wiederaufforstung der abgebauten Flächen ist ein großes Thema bzgl. Natur,- und Umweltschutz. Danach geht es wieder zurück zum Werk und hier sehen wir die spannende Verarbeitung des Kalksteins zu Zement.
Das Rohmühlengebäude, die Brecheranlagen, die Drehrohröfen, wo bei 1100 Grad der Kalkstein gebrannt wird, die Kalksteinsilos, die riesigen Zementmühlen, die alte und neue Leitzentrale und der Verladebahnhof mit eigenen Loks und Güterzügen sind nur einige markante Punkte, die wir gesehen haben.
Alles in allem war diese Reise in die Vergangenheit und Gegenwart spannend und hat allen Teilnehmern sehr gut gefallen.
Anschließend ging unsere Fahrt noch in das Hotel Reifenstein, wo wir zu Mittag aßen. Einige von uns wanderten danach noch hinaus um den schönen Klosterteich herum, dann tranken wir noch Kaffee, bevor es wieder mit dem Bus zurück nach Nordhausen ging.